Er hat etwas auf sich warten lassen, aber dann kam er mit aller Macht: Ein Winter, der sich "sehen" lassen konnte! In den Kommunen wurde das Streusalz knapp und in den Alpenländern herrschte Schneechaos.
Laut Kalender ist am 21. März Frühlingsanfang. Für viele Autofahrer ein Datum, um mit einem ausgiebigen Frühjahrsputz ihr Fahrzeug wieder auf Hochglanz zu bringen.
Eis, Auftaumittel, Streusplit und vieles andere mehr, haben während der Winterzeit dem Lack erheblich zugesetzt. Aufgrund der extremen Bedingungen wurde im Durchschnitt viermal so viel gestreut, als in den Vorjahren.
Die Streudienste verwendeten als Salz oft nicht mehr Natriumchlorid,
sondern Calcium- oder Magnesiumchlorid,
damit Eis oder Schnee besser schmelzen. Diese Auftaumittel haben aber
die unangenehme Eigenschaft, einen hartnäckigen, schmierigen Film auf
den Fahrzeugen (und den Scheibenbremsen) zu hinterlassen.
Eine regelmäßige Autowäsche war deshalb in diesem Winter besonders wichtig
und die Frühjahrswäsche sollte sorgfältig durchgeführt werden!
Nachdem die wenigsten Autofahrer einen Auto waschplatz mit Ölabscheider
zu Hause haben, stellt sich die Frage nach einem geeigneten Ort für die
Reinigungsaktion.
Nicht jeder Straßengully führt nämlich, wie viele meinen, zu einer Kläranlage.
Häufig handelt es sich nur um Regenwasserabläufe. Hier versickern dann
die Spezialpflegemittel und Ölrückstände im Erdreich. 126 Millionen Liter
Reinigungsmittel "verschwinden" auf diese Weise
oder belasten die kommunalen Kläranlagen.
Bereits vor Jahren hat das Institut für Marktpsychologie Mannheim, den "Lust-Wäscher" unter die Lupe genommen. Bei diesem Personenkreis hat die Autopflege- so mühsam sie auch sein mag und soviel Schweiß sie auch kosten mag - nicht Charakter unangenehmer Arbeit und Last, sondern den Charakter von Spiel oder Freizeitbeschäftigung.
Sehr oft sind nach Ansicht der Psychologen auch sogenannte Lust-Wäscher
darunter, die in der intensiven Zuwendung und emotionalen Beziehung zu
ihrem Auto eine "Libido-Besetzung" finden.
War es für diese Personen damals auch die emotionale Ablehnung gegenüber
der maschinellen Autowäsche, der Schutz für unsere Umwelt kann solche
"Sünden" heute nicht mehr dulden!
Laut dem Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland
e.V. (BTG) sind über 1.400 Autowaschstraßen, ca. 1.700 SB-Waschplatz-Stationen
(mit ca. insgesamt 11.000 SB-Waschplätzen) und ca. 13.000 Portal-Waschanlagen
(meist an Tankstellen) in Deutschland installiert.
Nur hier ist gewährleistet, daß die eingesetzten Pflegemittel und Problemrückstände
bei der Autowäsche (Öle, etc.), ordnungsgemäß entsorgt werdenkönnen.
Auch wenn in der Praxis noch nicht jede Gemeinde das verbotene Autowaschen
auf der Straße mit einem saftigen Bußgeld
[25,- bis 250,- Euro] bestraft, sollte uns unsere Umweltverantwortung
an einen Platz führen, der für die Autowäsche geeignet ist.
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