Es war bisher oft nur Anschauungssache, ob man sein Auto wäscht oder nicht, muss man sich künftig den Vorwurf gefallen lassen, man stelle ein Sicherheitsrisiko dar. Darauf weist der Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland e.V. (BTG), Minden, aufgrund einer technisch-wissenschaftlichen Untersuchung hin.
Vereinfacht ausgedrückt ist eine der wesentlichen Erkenntnisse über die
"Wahrnehmung von verschmutzten Fahrzeugen":
es kommt auf den "Glanzgrad" der Fahrzeugoberfläche
an!
Bei der Glanz-Beurteilung spielt übrigens die Farbe keine Rolle. Beurteilt
wird die "Oberflächengüte" des Autolackes, das
heißt, der Anteil des reflektierenden Lichtes.
In sauberem, gewaschenem Zustand ergaben sich bei den Testfahrzeugen je
nach Lackzustand Glanzgradwerte von 87 bis 93 Prozent
(bei Autofarben von weiß bis dunkelrot). Stark verschmutzt aber sank der
Glanzgrad auf bis zu 15 Prozent.
Aus dem Bereich grauer Theorie gelangt solch wissenschaftliche Erkenntnis erst, wenn man weiß, dass auch das menschliche Auge bei schmutziggrauem Einerlei nachläßt.
Gemeint ist die "Adaptionsfähigkeit" des Auges:
das heißt, das Auge braucht entsprechend länger, einen Gegenstand zu erfassen,
der sich in seinen Konturen nicht deutlich von seiner Umgebung abhebt.
Straßenschmutz bewirkt, dass sich die Fahrzeug-Silhouette weitgehend in ihrer Farbe der Umgebung anpaßt und dass der "Glanzgrad" der Lackierung abnimmt.
Im militärischen Bereich nutzt man diese Tatsache durch den Einsatz von matten Tarnfarben. Im Straßenverkehr aber kann dieser Effekt verheerende Folgenhaben!
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